Kroatien: Ein „anderes“ Segelrevier erleben – fast so schön wie ein exotisches Reiseziel

Kroatien: Ein „anderes“ Segelrevier erleben – fast so schön wie ein exotisches Reiseziel

Mit seinen 1.777 Kilometern Festlandküste sowie 1.246 Inseln ist Kroatien das beliebteste Segelrevier im Mittelmeer. Wer sich noch nie mit einem Segeltörn in Kroatien befasst hat und noch nie dort war, der wird sehr schnell den Überblick verlieren. Denn die einzelnen Landesteile unterscheiden sich und das hat Einfluss auf den Törncharakter.

Vier Segelreviere in Kroatien

Im Mittelmeer verfügt Kroatien über eine einzigartige Ausgangsposition. Die dem Festland vorgelagerten Inseln sind eine Art natürlicher Wellenbrecher, die dafür sorgen, dass es stets möglich ist, in einer Abdeckung ruhig zu segeln und sicher festmachen zu können. Zum anderen stellt die Inselkette die Basis für das zentralste Alleinstellungsmerkmal Kroatiens: Die Ziele der Segeltörns, denn diese sind in ihrer Dichte, Vielzahl und Vielfältigkeit einzigartig im Mittelmeer – wenn nicht sogar weltweit. Es spielt keine Rolle, ob perfekte Marina, ein kleiner Inselhafen, Restaurantbucht mit hölzernem Anleger, ein einsamer Ankerplatz oder Muringfeld – binnen weniger Seemeilen lässt sich stets etwas finden.

Daher stellt sich die Frage, wo denn der Segeltörn starten soll. Zuerst einmal muss Kroatien dafuer in die vier bekannten geografischen Regionen aufgeteilt werden:

  • Halbinsel Istrien
  • Kvarner-Bucht
  • Norddalmatien mit dem Kornati-Nationalpark
  • Mittel- und Sueddalmatien

Aus nautischer und planerischer Sicht macht das Sinn, denn jede dieser vier Regionen kann als eigenes Törnziel betrachtet werden. Je nach Lust und Laune sind die Distanzen passend für einen ein- bis zweiwöchigen Törn.

Das Segelrevier Istrien

Aufgrund der kurzen Anreise mit dem Auto ist das nördlichste Revier Kroatiens für viele attraktiv. Hinzu kommt, dass Istrien eine große Infrastruktur an Marinas und Häfen zu bieten hat. Aber auch das Charterangebot ist vielfältig, wie z. B. Segeln ab Pula. Hinzu kommt, dass die Halbinsel mit ihrer rund 45 Seemeilen langen Westküste und der gegenüberliegenden Ostküste ausreichende Möglichkeiten für einen Segeltörn bietet. Zugleich ist Istrien ein Sonderfall im Vergleich zu den drei anderen Revieren: Der Halbinsel fehlt die Inselwelt, die den anderen Segelrevieren vorgelagert ist.

Der größte Schatz der Küste Istriens ist die Perlenkette der zauberhaften Küstenorte. Egal ob Pula, Vrsar, Rovinj, Novigrad, Umag oder Porec – die alten Küsten- und Urlaubsorte versprühen viel mediterranen Charme mit ihren engen Gassen, den lebendigen Promenaden, den schönen Dorfplätzen und den antiken Sehenswürdigkeiten.

Direkt an der Promenade kann das Boot festgemacht werden und darüber hinaus gibt es überall eine gut ausgestattete Marina. Zudem ziehen die pastellfarbenen Fassaden, die Häuser aus den vergangenen Jahrhunderten, alten Kirchen, bunten Einkaufsstraßen und Restaurants die Besucher in den Bann, denn es gibt immer wieder neues zu entdecken.

Von Pula aus in See stechen – das Zentrum der Halbinsel

Viele Chartersegler lassen Istrien links liegen und die wenigsten segeln diese wunderschöne Küste ab. Die Mehrheit sticht von Pula aus mit Kurs Südost in Richtung norddalmatinische Gewässer in See. Von ihnen wird die Kvarner-Bucht mit den vielen kleinen und größeren Inseln angesteuert wie Krk und Rab, Cres und Susak. Der Blick in die Seekarte zeigt, dass es dort noch mehr Buchten und Häfen gibt als in Istrien – mehr als man auf einem Urlaubstörn ansteuern und entdecken kann.

Aber unter widrigen Umständen, bspw. wenn die berüchtigte Bora weht, dann kann sich der Törn über die Kvarner Bucht zu einem Höllenritt entwickeln. Diese Region ist als echte Bora-Schneise bekannt, da dort die aus dem Küstengebirge herabstürzenden Fallwinde besonders stark über das Meer fegen.

Daher, warum nicht in Istrien bleiben, wo sich postkartenschöne Orte wie Perlen an einer Kette aneinanderreihen und wo der Wind gewöhnlich deutlich sanfter mit den segelnden Touristen umgeht.

Kroatien: Ein „anderes“ Segelrevier erleben – fast so schön wie ein exotisches Reiseziel

Ankern in Istrien

Während es viel an Land zu entdecken gibt, so ist die Suche nach einem schönen, einsamen und gut geschützten Ankerplatz in einer bucht eher schwierig. Allerdings ist es auch bei einem Segeltörn in Istrien möglich, seine Tagesetappe für einen Badestopp entlang der Küste zu unterbrechen. Die eher offenen Buchten sind allerdings oft mit touristischer Infrastruktur wie Campingplätzen bebaut. Doch wer vor hat, ein, zwei Nächte während seines Segeltörns ein einer schönen und sicheren Ankerbucht zu verbringen, der wird auch in Istrien fündig. Dabei handelt es sich um Portic am südlichsten Zipfel oder Soline bei Pula um gute Beispiele.

Segelrevier Istrien und die Inselwelt

Auch Istrien hat einige winzige, zumeist bewohnte Inseln vor der Küste. Darüber hinaus gibt es den bekannten Archipel der Brijuni-Inseln. Die einstige Sommerresidenz des damaligen Staatsoberhauptes Jugoslawiens ist heute ein Nationalpark, inklusive einer parkähnlichen Insellandschaft, einem Golfplatz, Museen und einem Tierpark. Ein Abstecher dorthin ist ein großartiges Erlebnis, wobei der hohe Pauschalpreis für Eintritt, Hafengebühr und Muringplatz viele Segler abschreckt.

Fazit: traumhafte Küstenorte und ein unvergessliches Erlebnis

Es ist ein unbestrittener Fakt, dass alle gecharterten Segeltörns von der Halbinsel aus Starten und vor dort über die offene Kvarner-Bucht in die südlich gelegene Inselwelt gelangen. Sofern ein Wochentörn geplant ist, sollte bedacht werden, dass die beiden Etappen 30 Seemeilen lang sind und somit dem Törnplan klare Vorgaben machen – ganz egal bei welchem Wetter.

Aber zugleich ist zu sagen, dass der Verbleib an der Küste Istriens alles ist, nur keine Strafe. Die Perlenschnur mit den traumhaften Küstenorten ist ideal für alle, die den Abend gern im Hafen verbringen, auf den Promenaden flanieren und die guten Gastronomie- und Kulturangebote zu schätzen wissen.

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