Der Golfsport hat mit vielen Klischees zu kämpfen, wie Rentnersport, langweilig und überteuert. Aber es gibt auch andere Vorurteile. In Gesprächen fallen Äußerungen wie „Golf ist doch gar kein Sport.“ Oder „Golf, das ist nur was für Reiche.“. Aber das ist keineswegs der Fall. Hier sollen einmal mit den Klischees und Vorurteilen aufgeräumt werden.
Nur reiche Leute spielen Golf!
Eine Luxuskarosse fährt im Golf Elite-Klub vor und ein älterer Herr im Polohemd steigt aus, streift Handschuhe und Cap über und schlägt mit einem Geschäftskollegen und/oder Freund ein paar Bälle über das Grün.
Aber Golf ist schon längst nicht mehr nur ein Sport für die Oberklasse, sondern mittlerweile spielen in Deutschland rund 674.000 Menschen im Verein Golf (Stand 2021) – Tendenz steigend, auch der Golfplatz bei Köln verzeichnet steigende Mitgliedzahlen. Hinzu kommen die Spieler, die ohne Mitgliedschaft spielen. Die Inhaber der Golfplätze wissen inzwischen, dass die meisten der Leute die sich auf dem Golfplatz befinden, nicht reich sind. Längst ist Golf zum Breitensport geworden, aber dennoch gibt es wie bei fast jeder Sportart auch Klubs, wo lediglich die Schönen und Reichen ein und aus gehen.
Das Golf spielen ist teuer!
Mitgliedschaft, Platzreife und Schläger – es hat den Anschein, dass das Golfspielen eine teure Angelegenheit ist. Auch hier kann mit einem Vorurteil aufgeräumt werden. Denn oft ist eine Mitgliedschaft nicht notwendig, denn es gibt Hunderte von öffentlichen Golfplätzen in Deutschland und auf vielen davon muss keine Platzreife bezahlt werden. Die Hobbygolfer zahlen dort eine sogenannte Green Fee, die sich um die 20 Euro beläuft. Insgesamt ist das Golfen in den letzten Jahren günstiger geworden. Während die Platzreife rund 150 Euro beträgt, so können sich Anfänger bei den meisten Vereinen zuerst eine Ausrüstung leihen oder diese wird gebraucht gekauft. Für einen Satz neuer Schläger muss mit rund 200 Euro gerechnet werden, doch diese ermöglichen das Spiel über mehrere Jahre.
Golf ist kein Sport und langweilig!
Wer Golf spielt, der macht einfach einen Spaziergang, bei dem ab und an gestoppt wird, um den Ball zu schlagen. Das klingt keinesfalls anstrengend und schon gar nicht sportlich. Diese Gedanken habe viele, die sich noch nie mit Golf auseinandergesetzt oder gespielt haben. Erst dann wenn selbst gespielt wird, wird erkannt, wie taktisch anspruchsvoll Golf ist. Der Körper wird stark durch das Golfspielen gefordert und das auf vielen Ebenen. Neben einer hohen Konzentration ist eine gute Koordination, Kraft und Ausdauer erforderlich. Somit sollte klar sein, dass Golf Sport ist.
Den Golfern geht es in erster Linie um sich und den Platz. Sicherlich gibt es auch spannende Turniere und dramatische Szenen. Aber besonders actionreich verläuft das Spiel nicht – aber das bedeutet nicht, dass Golf langweilig ist.
Golf wird nur von alten Männern gespielt!
Laut dem DGV sind mehr als ein Drittel aller Golfer über 60 Jahre. Bei Golf handelt es sich um einen Sport, der auch von älteren Menschen auf hohem Niveau gespielt werden kann. Dieser Sport ist zeitintensiv und daher interessieren sich sicherlich mehr ältere Menschen dafür. 2017 erklärte der DGV, dass die Zahl der Golfer bis 18 Jahren seit 2010 rückläufig sei, aber hier muss berücksichtigt werden, dass es in fast jeder Sportart Nachwuchsprobleme gibt. Auch das nur Männer Golf spielen wird vom DGV zurückgewiesen, denn fast 37 Prozent der deutschen Golfer sind Frauen.
Für Geschäftsleute ist Golf eine Kontaktbörse!
Golf ist in erster Linie eine Freizeitbeschäftigung. Die meisten der Golfer nehmen den Sport auch als eine solche wahr. Aber Golf ist zudem eine sehr kommunikative Sportart. Wird eine 18-Loch-Runde gespielt, dann dauert diese mehrere Stunden und ein Golfer offenbart während eines Spiels viele Stärken und Schwächen. Viele nutzen den Golfsport auch, um Kollegen, Geschäftsfreunde oder Bekannte besser kennenzulernen. Daher ist Golf eine erstklassige Kontaktbörse, aber um Geschäfte geht es auf dem Golfplatz fast nie.
Golf erfordert schicke und teure Kleidung
Es besteht auf den meisten Golfplätzen ein Dresscode. Aber das bedeutet nicht, dass die Kleidung besonders teuer sein muss. Eine Chinohose, ein Polohemd und Turnschuhe sind ausreichend. Es gibt in jeder Sportart einen gewissen optischen Wiedererkennungswert in der Kleidung. So kleiden sich bspw. Basketballer in weiten Hosen und Achselshirts – dies gehört zur Identifikation mit der Sportart.
Golf – ein Sport, der mittlerweile Millionen begeistert
Im Laufe der Zeit hat Golf es geschafft, trotz der vielen Mythen und Vorurteile immer beliebter zu werden. Es wird geschätzt, dass weltweit rund 60 Mio. passionierte Golfer auf den Plätzen unterwegs sind. Tendenz steigend. Dies erklärt sicherlich auch, warum immer mehr Golfplätze gebaut werden. Mittlerweile wurde die 35.000-er Marke geknackt und es sollte somit ausreichend Möglichkeiten geben, das eigene Handicap zu verbessern.
Im Übrigen: Die meisten Golf Fans sind in Japan, den USA, Kanada, Australien und Großbritannien zu finden.
Aber dennoch gibt es noch immer Außenstehende die die Faszination der Menschen, die sich für den Golfsport begeistern nicht nachvollziehen können. Aber spannende Fakten rund um das Golfen zeigen auf, dass es nicht nur darum geht, den Ball mit möglichst wenigen Versuchen in ein Loch zu befördern. Sondern es gibt immer wieder zahlreiche Möglichkeiten, den Sport immer wieder aufs Neue für sich zu entdecken.