Bootsführerschein – die Lizenz zum Ablegen

Bootsführerschein – die Lizenz zum Ablegen

Womit soll es los gehen? Mit dem Motorboot oder der Segeljacht? Wohin zieht es einen? Hinaus auf das Meer oder doch lieber entlang der Buten und Binnen? Welcher Bootsführerschein ist der richtige um die Lizenz zum Ablegen zu erhalten? Welche Lizenz ist für welches Schiff notwendig und wie viel Zeit nimmt es in Anspruch einen Bootsführerschein zu machen?

Die Lizenz, ihr Boot überall auf der Welt zu versenken

Nach bestandener Prüfung gratuliert der Prüfer zum „Sportführerschein See“ und lächelt. Dabei kommt ihm der Spruch über die Lippen „Sie haben heute die Lizenz erworben, mit der Sie Ihr Boot überall auf der Welt versenken dürfen.“ In diesem alten Scherz liegt ein wahrer Kern. Denn jeder der auf der Nord- oder Ostsee ein Schiff führen möchte, das mehr als 15 PS hat, der benötigt einen „Sportführerschein (SBF) See“.

Anders bei Booten mit weniger Motorleistung und einer Gesamtlänge von unter 15 Metern. Diese dürfen führerscheinfrei geführt werden. Allerdings ist damit der Spaß stark eingeschränkt und auch die Möglichkeiten fallen recht gering aus.

Auch auf Binnengewässern gilt die 15-PS-Grenze, wobei sie auf dem Rhein sogar bei 5 PS liegt. Hier wird der „Sportführerschein Binnen“ unter Segel oder Motor benötigt.

Mit dem Sportbootführerschein auf große Fahrt

Es hört sich zwar einfach an, doch leider ist es nicht so. Einmal schnell die Prüfung ablegen und dann rauf aufs Wasser? Dazu gehört schon etwas mehr, als nur ein „Führerschein“. Ähnlich wie beim Autofahren muss neben der Theorie auch eine praktische Ausbildung erfolgen. Insbesondere ist die „Fahrpraxis“ wichtig, damit sich der angehende Kapitän, sich später sicher auf seinem Boot bewegt und seine Fahrgäste in seine Obhut nehmen kann. Der Unterschied ist Bootsführerschein nicht Bootsführerschein, denn nicht jede Lizenz ist auf allen Gewässern gültig. Hier entscheidet der Zusatz wie und wo. Vor allem in den Gewässern ist der Unterschied zu finden, die der Freizeitkapitän befahren darf.

Die wichtigsten Bootsführerscheine

Sportführerschein binnen (SBF binnen) Gültig auf Binnengewässern, die nicht ein Teil von einem Meer sind / Motor- und Segelboot, Kombinationen
Sportführerschein See    (SBF See) Nichtbinnengewässer / Küstengewässer
Sportküstenschifferschein (SKS) Segelboote, Motorboote, Yachten – auch für die gewerbliche Nutzung – gilt jedoch nur innerhalb der 12-Meilen-Zone – einige Charterfirmen setzen diesen voraus
Sportseeschifferschein (SSS) Zum Führen von Schiffen bis 30 Seemeilen vor der Küste
Sporthochseeschifferschein (SHS) Weltweit, selbst außerhalb küstennaher Gewässer

Alles beginnt mit dem SBF binnen, wobei die einzelnen Scheine aufeinander aufbauen. Für alles Weitere ist der SBF See die Basis. Ist dieser bereits vorhanden, dann ist es möglich, Zeit und Geld zu sparen, wenn es einmal entlang der Küste gehen soll oder auf die Weltumrundung. Sicherlich ist dies komplex, doch es gibt auch eine gute Nachricht. Denn der amtliche Führerschein findet per UN Zertifikat weltweit Anerkennung. Seit 2018 wird dieser im Scheckkartenformat ausgegeben und ist lebenslang gültig und das ohne Nachweis einer regelmäßigen Fahrpraxis.

Wer darf einen Sportbootführerschein erwerben?

Es gilt ein Mindestalter von 14 Jahren fuer den Sportführerschein unter Segel, während der Motorbootschein ab 16 gemacht werden darf. Zudem ist es notwendig eine Gesundheitsprüfung (ärztliches Zeugnis) vorzulegen, um seine Tauglichkeit zu belegen. Bei der Antragsstellung sollte das Dokument nicht älter als ein Jahr sein und eigens fuer den Erwerb des Sportführerscheins ausgestellt sein. Die richtigen Ansprechpartner sind der hausarzt, der HNO Arzt und der Augenarzt. Außerdem erfordert die Prüfzulassung ein polizeiliches Führungszeugnis oder wenn vorhanden, einen KFZ Führerschein. Diese Klausel entfällt fuer die minderjährigen Anwärter. Diese benötigen eine Einverständniserklärung der Erziehungsberechtigten.

Es kann losgehen – den Bootsführerschein machen

In Deutschland gibt es eine Vielzahl von Angeboten bei denen es möglich ist eine Bootsfahrerlaubnis zu erwerben. Eines davon ist die Bootsfahrschule Waren (Müritz), deren Ausbildungsstätte im Herzen der Mecklenburgischen Seenplatte liegt. Fast ganzjährig bilden dort Dozenten die Anwärter aus und das in nahezu allen Themengebiet des Wassersports. Zu den wichtigsten Ausbildungsangeboten zählen:

  • Sportbootführerscheine / Bootsführerscheine (vor allem Intensivkurse übers Wochenende)
  • Funkscheine (SRC / LRC / UBI)
  • SKS (Theorie)
  • Segelausbildung

Die Bootsfahrschule ist vom DMYV (Deutscher Motoryachtverband) und dem VDS (Verband deutscher Sportbootschulen) anerkannt. Besonderen Wert legen die Ausbilder dort darauf, dass alle Anwärter eine umfangreiche und angemessene Ausbildung erhalten, in denen deren Wünsche berücksichtigt werden. Natürlich wird dabei niemals das Prüfungsziel aus den Augen gelassen.

Das Ausbilderteam bringt den Anwärtern alles, was an Theorie- und Praxiswissen benötigt wird näher. Da die Kurse stets klein gehalten oder in weitere Untergruppen aufgeteilt werden, ist es möglich, jedem Anwärter einen praxisnahen und anschaulichen Lehrgang zu bieten.

Wie funktioniert die Ausbildung – was wird vermittelt?

Zwei Prüfungen müssen die Anwärter ablegen: Theorie und Praxis. Innerhalb von drei bis vier Tagen können die Anwärter in Müritz den theoretischen Teil ablegen. Bei der theoretischen Ausbildung werden bspw. folgende Themen abgehandelt:

  • Binnenschifffahrtsrecht/nationale Seeschifffahrtsstraßen-Ordnung und internationale Kollisionsverhütungsregeln (KVR)
  • Seemannschaft
  • Navigationsaufgaben
  • Wetterkunde
  • Umweltschutz
  • Fahrzeugführung

Ein jeder der die Prüfung bestehen möchte, der muss sich intensiv mit dem Lernstoff auseinandersetzen. Der Praktische Teil hingegen besteht aus „Fahrstunden“ und in diesen werden verschiedene Manöver geübt. Wie viele praktische Stunden benötigt werden, dass ist abhängig von der eigenen Geschicklichkeit und dem persönlichen Lernlevel. Durchschnittlich werden 15 bis 25 Unterrichtsstunden benötigt, wobei es fuer das Navigieren auf dem Wasser wenigstens fünf Praxisstunden sein sollten.

Wer bei der Prüfung durchfällt, der hat 12 Monate Zeit, den entsprechenden Teil zu wiederholen. Im Anschluss muss die gesamte Prüfung wiederholt werden.

Welche Kosten fallen an?

Die Preise fallen je nach Schule unterschiedlich aus. Grundsätzlich können sich Anwärter an die folgenden, ungefähren Werte orientieren:

  • Sportbootführerschein Binnen: ab 200 Euro
  • Sportbootführerschein See: ab 300 Euro
  • Sportbootführerschein binnen & See (Kombi): ab 500 Euro

Zu allen Preisen kommt noch die amtliche Prüfungsgebühr.

Anzumerken ist, dass die Preise in Deutschland stark variieren, wobei die Kurse an Nord- und Ostsee am günstigsten sind. Am teuersten sind sie in Baden-Württemberg. Hinzu kommen dann noch die Kosten für die ärztliche Untersuchung, um Schwerhörigkeit, Farbenblindheit und schwere Krankheiten wie bspw. Epilepsie auszuschließen. Ohne einen ärztlichen Attest gibt es keine Prüfung.

Experten weisen darauf hin, dass es keinerlei juristischen Schlupflöcher gibt, um die Führerscheinpflicht zu umgehen. Wer die deutsche Staatsangehörigkeit hat und in Deutschland lebt, der benötigt einen deutschen Bootsführerschein. Wer woanders lebt, der darf mit seinem ausländischen Schein maximal 12 Monate in deutschen Gewässern fahren. Im Anschluss ist eine Bootsscheinprüfung notwendig.

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